10. Herbstwerfen der "Hirschfelder Blide"
Hirschfeld das Mekka der mittelalterlichen Krieger
Wer am Samstag (12. September) im Hirschfelder Wald unterwegs war, staunte nicht schlecht. 150 mittelalterlich gekleidete Bogenschützen durchstreiften die Region. Mit Pfeil und Bogen versuchten sie die Körper, der gut versteckten, stummen und reglos stehenden Schaumstofftiere, wie Reh, Hirsch, Wildsau, Fuchs, Luchs und Dachs zu treffen. Es war ein Wettkampf der Mitglieder von Vereinen aus mehren Bundesländern, die das mittelalterliches Brauchtum pflegen.
Der Einladung: „So kommet zu Hauf und erfreuet Euch“, waren Hunderte Besucher gefolgt. Sie erlebten eine gelungene Zeitreise in das Mittelalter. Gaukler, Krieger mit Kettenhemden und Schwertern, Nonnen, Popen, Bogenschützen, Bauern, Spielleute, Feuerschlucker und Händler waren zu sehen.
An den Marktständen zeigten eindeutige Hinweisschilder, wie „Fressen“, „Saufen“, dass allerlei „Speis und Trank“ gereicht werden. Besonders begehrt war "gebratene Wildsau".
Minnesänger und Musikanten begeisterten die Besucher. Wer Lust hatte, konnte sich selbst beim Bogenschießen, Messerwerfen, Axtwerfen oder Speerwerfen beweisen.
Bei Kaffee, Kuchen oder bei deftigen Speisen beobachteten dicht gedrängt die Besucher das Spektakel. Das Highlight war die gefürchtete, mittelalterliche "Artillerie", die Blide (Steinschleuder). Sie war zwischen Bäumen versteckt und nur bei genauerem Hinsehen sichtbar. Durch die intelligente Anwendung des Hebelgesetzes wurde mit 5 kg schweren Granitkugeln die Treffsicherheit und Wirkung der Geschosse demonstriert. Die Besucher kommentierten dies lautstark mit Aha, Oho und Beifall.
(Text/Foto: Wolfgang Kniese)
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